Freitag, 12. Juli 2019

Lektüremonat Juni 2019.


Edgar Allan Poe: Arthur Gordon Pym.

Poes (1809-1849) einziger längerer Roman ist ein Reißer reinsten Wassers, der Kolportage mit dem in der Hochliteratur sonst ja eher seltenen Abenteuergenre vereint. Zur Ruhe kommen lässt Poe seine Leser*innen nur in den kurzen Momenten, wo er sich erklärenden Beschreibungen widmet. Ansonsten geht es von Beginn an Schlag auf Schlag: der junge Arthur Gordon Pym steigt als abenteuerlustiger blinder Passagier heimlich in eine Brigg, wo ihn ein Freund in einem Versteck im Lagerraum unterbringt, um ihn – so der Plan – nach einigen Tagen zu erlösen. Doch der Freund taucht nicht mehr auf, das anfangs recht bequeme Plätzchen wird zum Gefängnis, die Nahrung geht aus und der freundliche Schiffshund wird zur aggressiven Bedrohung. Kurz vor dem Verdursten taucht der Freund doch noch auf – doch besser wird es dadurch nicht: an Bord hatte eine Meuterei stattgefunden, die Aufständischen haben das Kommando übernommen. Doch die brutale Gruppe ist zunehmend gespalten über das weitere Vorgehen: Piraterie oder nicht? Ein zweiter Kampf findet statt, die Freunde um Pym gewinnen zwar, doch die wenigen Überlebenden haben bald damit zu kämpfen, dass ein Sturm ihr Schiff nach und nach in seine Einzelteile zerlegt und wiederum die Lebensmittel knapp werden – was sie zu drastischen Maßnahmen greifen lässt…und so fort. Wie gesagt, Poe lässt nichts aus, um die Leser*innen wie seine Protagonisten in Dauerstress zu halten – dafür braucht er nicht einmal die bei ihm ansonsten nicht seltenen Gruselmomente. Großartig ist schließlich auch der Schluss, der Poe einmal mehr als frühen Meister der Moderne ausweist.   

 

Pat Barker: Die Lockvögel.

Dieser frühe Roman der später insbesondere durch ihre fulminante Regeneration-Trilogie über den Ersten Weltkrieg bekannt gewordene britischen Schriftstellerin Pat Barker (geboren 1943) wurde vom Fischer-Verlag ins seine Reihe mit dem kuriosen Titel „Frauenkrimis“ aufgenommen – was immer man darunter zu verstehen hat. Mehr als die Tatsache, dass die Bücher von Frauen verfasst wurden, dürfte sie kaum verbinden, was hervorzuheben bestenfalls belegt, dass Vermarktung über Schablonendenken nicht hinauskommt. Würde jemand auf die Idee kommen, Agatha Christie oder Patricia Highsmith als Frauenkrimiautorin zu qualifizieren? Wie auch immer, in Pat Barkers Roman spielen Frauen tatsächlich die Hauptrolle, ihr Text handelt vom Alltag professioneller Gelegenheitsprostituierter, sprich Frauen zumeist der Arbeiterschicht, die selbstorganisiert – sprich ohne (offiziellen) Zuhälter sich ihr täglich Brot oder zusätzliches Taschengeld hinzuverdienen. Es ist eine schäbige Welt, die Barker schildert, in der selbst die latent vorhandene Solidarität der Frauen untereinander nicht immer verlässlich ist. Hinzukommt nun noch ein Serienmörder, der sich seine Opfer unter ihnen sucht, die recht hilflose Polizei hofft darauf, die Nutten als Lockvögel zu benutzen, um den Täter zu fassen. Eine Idee, die auch manchem möglichem Opfer kommt. Und tatsächlich scheint dieser Plan aufzugehen. Aber wurde tatsächlich der Richtige ausfindig gemacht? Barker taucht tief ein ins Milieu, teils sind ihre Schilderungen, insbesondere der Mord an einer Prostituierten aus Sicht des Täters nur schwer erträglich. Ihre auf den Dialogen aufbauende Erzähltechnik ist allerdings noch nicht so ausgefeilt wie in späteren Werken, das Buch hat auch seine Mängel, insgesamt noch nicht die Pat Barker, deren Bücher man in wenigen Stunden verschlingt. 
 

Martin Suter: Der Koch.  

Der Tamile Maravan arbeitet in einem Schweizer Edelrestaurant. Doch obwohl er ein kulinarisches Naturtalent ist, darf er dort nur als verachtete Küchenhilfskraft schuften. Nur die Kollegin Andrea hat ein gutes Wort für ihn, so dass sie aus Trotz seine Einladung zu einem Abendessen annimmt. Dieses kostet letztlich beide den Job, doch Maravan bekommt Andrea immerhin ins Bett – sehr zu ihrem eigenen Erstaunen, denn sie ist stocklesbisch. Auf Druck gibt Maravan sein Geheimnis preis: er hat ein aphrodisisches Rezept seiner Großmutter benutzt, um Andrea – erfolgreich – zu verführen. Nach verrauchtem Ärger über dieses Geständnis entwickelt sie hieraus eine Geschäftsidee, fortan bieten beide gegen gutes Geld erotische Kulinarik an. Arbeiten sie anfangs noch mit einer Sexualtherapeutin zusammen – auch um ihr Gewissen etwas zu beruhigen – lassen sie sich später aufgrund von Geldnöten auf die Zuarbeit für einen Escortservice für höhere Gehaltslagen ein. Mit Folgen, da sie dadurch in die Nähe zwielichtiger politischer Geschäfte geraten. Selbst wenn Martin Suter (geboren 1948) nur irgendwelche Rezepte (die man dank Anhang sogar nachkochen kann) mit Zutaten, von denen man noch nie gehört hat, schildert, bleibt er ein Meister des fesselnden Schreibens, auch er beherrscht die Kunst des Aufbereitens bestens. Ein bisschen Politikskandal, Hintergründe über das Leben der Tamilen in der Schweiz, eine bei dem Thema sogar eher erstaunlich kleine Prise Erotik, fertig ist der Roman. Es liest sich bekömmlich, vielleicht kein 5-Sterne-Menü des Geistes, aber literarisch sättigend. 

Marga Minco: Das bittere Kraut.

Gibt man diesen Titel in die Suche der örtlichen Universitätsbibliothek ein, taucht kein Treffer auf. Das würde einem in den Niederlanden sicher nicht passieren, dort ist Marga Mincos (geboren 1920) Erzählung ein Klassiker, der mit riesiger Auflage in zahlreichen Büchereien, als Schullektüre und als Bearbeitung für das Theater allerorten aufzufinden ist. Die Geschichte aus der Sicht eines jungen Mädchens, dessen jüdische Familie nach der Besetzung der Niederlande durch die deutschen Truppen vom Abtransport erst in das Ghetto, dann die Sammel- und schließlich die Konzentrationslager bedroht wird, ist in einem äußerst lakonischen und leicht naiven Stil verfasst, der einerseits zwar das Denken des Kindes mit seiner Mischung aus Unwissen und Nichtbegreifen widerzuspiegeln scheint, aber andererseits aber auch die mangelnde Vorstellungskraft der Erwachsenen wiedergibt, die trotz aller gegenteiligen Anzeichen nie recht erfassen können, was das so kultivierte Nachbarvolk mit ihnen vorhat und wie ernst sie es damit meinen. Später verkörpert die Lakonie dann eher eine stille Resignation, die das Geschehen zwar nicht akzeptiert, aber das Eigentliche immer noch ausblendet, um den Willen zum Überleben nicht zu verlieren. Das Mädchen überlebt schließlich als einziges Mitglied der engeren Familie. Sollte auch in jeder deutschen Bibliothek stehen und tausendfach gelesen werden.    

Doron Rabinovici: Andernorts.

Ethan Rosen, international erfolgreicher Gelehrter, antwortet auf einen Zeitungsartikel eines österreichischen Kollegen, dem er einen unzulässigen intellektuellen Angriff auf Israel vorwirft – dumm nur, dass sich er Verfasser dabei auf das Zitat eines ungenannten Experten stützt, von dem sich bald herausstellt, dass es niemand anders ist als Rosen selbst. Es kommt noch schlimmer: der Schreiber konkurriert mit Rosen zudem um eine feste Anstellung an der Uni Wien. Doch bald geht die Konkurrenzsituation noch weiter, jener Mann – Rudi Klausinger taucht plötzlich nicht nur in Israel auf, wohin sich Rosen erst einmal zurückgezogen hat, um bei seinem kranken Vater
zu sein, sondern bald im engsten Familienkreis. Er hält sich für einen illegitimen Sohn des Kranken – und dieser gesteht dies ein. Dass Verhältnis der beiden „Brüder“ schwankt zwischen nun noch größerem Kampf und versuchter Annäherung. Ein streng orthodoxer Rabbi, der ein genetisches Projekt zur Wiederkunft des Messias durchführen möchte, kommt auch noch ins Spiel – doch durch ihn kommt es zu einer ganz anders gearteten Offenbarung. Doron Rabinovici (geboren 1961) ist ein verdienter österreichischer Schriftsteller mit großem öffentlichen Engagement, der Text kann da leider nicht so recht mithalten. Die Geschichte um Identitäten wirkt letzten Endes so überkonstruiert und die Hauptfigur Ethan Rosen in ihren Handlungen oft kaum nachvollziehbar, was ihn nicht unbedingt sympathisch macht, so dass man als Leser*in nicht in ausreichendem Maß Anteil nimmt und einen sowohl das akademische Gezänk als auch die Aufdeckung der Familiengeheimnisse letztlich kalt lassen. Schade. 

Michael Marano: Dawn Song.

Boston 1990. Der homosexuelle Lawrence flüchtet vor seiner Familie und seinem Ex-Freund aus der Provinz in die Großstadt für einen Neuanfang. Doch dort lauern andere Gefahren unter anderem spielt sich ein Kampf ab zwischen verschiedenen Höllenkräften, nachdem ein junger Sukkubus beauftragt wurde, die Herrschaft über die Stadt zu erobern – dafür muss sie jedoch noch mehrere Seelen erobern, um die nötige Kraft zu haben. Derweil macht ihr ein Abgesandter eines anderen dämonischen Fürsten ihren Auftrag schwer. Marano (geboren 1964) versucht einen modernen Horrorthriller zu schreiben, in dem auch der politische Hintergrund, der Golfkrieg gegen Saddam Hussein miteinfließt. So richtig gelingen will dies nicht. Durchaus faszinierend ist das gesellschaftliche Panorama, das Marano mithilfe verschiedener Personen langsam zusammenführt. Die Zwischenpassagen aus Sicht des Sukkubus mit ihrer esoterischen Prosa wirken da zunehmend wie eine Bremse, vor allem aber fügt sich das Ganze nicht so recht zusammen, auch der Endkampf bleibt blass. Letzten Endes wirkt gerade der schauererregende Teil fast schon überflüssig – er dient mehr oder weniger nur zur Motivation bestimmter Gewalttaten. Das ist natürlich kein so günstiges Urteil für ein Buch, das gehobenen Horror etablieren möchte. Sehr kurios ist auch, dass die Dämonin stets überkorrekt „Sukkuba“ genannt wird, was reichlich wenig Sinn ergibt; sicher, die us-Endung ist männlich, aber ein Sukkubus per Definition immer weiblich, schließlich ist ihre Aufgabe die (hetero-)sexuelle Verführung von Männern (das Gegenstück für Frauen ist der Incubus). „Sukkuba“ ist also ähnlich logisch wie etwa er „Frauin“. Richtig gruselig ist dagegen das Vorwort von Dietmar Dath, dem deutlich das Bemühen des Intellektuellen anzumerken ist, sein schlechtes Gewissen zu beruhigen, weil er einem vermeintlich niederrangigen Vergnügen frönt. Um trotzdem akademisch satisfaktionsfähig zu sein, wird dann sehr viel pseudotiefgründiges Geschwurbel mit reichlich Pathos in die Welt gesetzt. Der Roman sollte der Auftakt zu einer New-Gothic-Reihe bei Suhrkamp werden, von der man (leider) auch nie mehr gehört hat. Vielleicht war Marano nicht unbedingt der beste Einstieg.   

Ida Jessen: Das Erste, woran ich denke.

 
Nach einer gescheiterten Beziehung sucht Birgitte die ländliche Ruhe Dänemarks und nimmt die Einladung einer alten Freundin, die sie länger aus den Augen verloren hatte, an, ein paar Tage bei ihr im Pfarrhaus zu verbringen. Man hat viel zu reden und so bleibt Birgitte auf Drängen der Pastorin und ihrer Familie noch länger. Doch dann geschieht ein Unglück: der kleine Sohn der Pfarrerin wird mit dem Fahrrad angefahren, der Verursacher flüchtet. Wieder wird Birgitte gebeten zu bleiben, es vergehen Tage des Hoffens, doch das Kind stirbt. Und erneut kann Birgitte nicht abreisen, obwohl sie selbst nicht weiß, ob sie hier eher Hilfe oder zusätzliche Last ist, geschweige denn, wie sie mit der Trauer der befreundeten Familie umgehen soll. Diese steht selbst vor allerlei Prüfungen, der Frage nach eigener Schuld, aber auch, wie sie zu der Suche nach dem noch immer flüchtigen Täter steht. Es kommt zu Zerreißproben in den verschiedenen Verhältnissen, Misstrauen und Unverständnis, aber auch der Sehnsucht, einen Weg zu finden, mit der Situation klarzukommen – bei allen Beteiligten. Ein sehr einfühlsamer, klar erzählter Roman der dänischen Autorin Ida Jessen (geboren 1964), der nicht nach dem Sensationellen hascht, sondern die widersprüchlichen Gefühle seiner Protagonisten auf unaufdringliche Weise in den Mittelpunkt stellt. Großartiges Buch.  

Simone de Beauvoir: Das Blut der anderen.

Jean und Hélène sind ziemlich unterschiedliche Charaktere: der reflektierte, selbstkritische Abkömmling aus gutem Hause ist selbstbewusst und unsicher zugleich, auf der Suche nach einer sinnvollen Tätigkeit, weshalb er sich vom bequemen, vorversorgten Leben im Elternhaus losmacht und Eigenständigkeit wagt. Hélène, dagegen ist sich ihrer Sache sicher – was sie möchte, ist Jean, obwohl sie noch mit Paul, dessen Freund, zusammen ist. Beide verfolgen konsequent ihren Weg, Hélène nach vielen Widerständen zu Jean, dieser, indem er sich politisch engagiert, ohne dabei auf seine Menschlichkeit zu verzichten. Er erkennt die Opfer an, die Hélène für ihn bringt, und gibt ihr nach, ohne sie wirklich zu lieben. Vielmehr beschäftigt ihn die Frage, wie man ein Leben führen kann, dass nicht auf dem Rücken der anderen ausgetragen wird –
deshalb lehnt er auch den Krieg ab. Doch der in Europa um sich greifende Faschismus, dem letzten Endes auch sein Land zum Opfer fällt, lässt ihn umdenken. Vielleicht liegt der Sinn doch darin, dass „Blut der anderen“, eigentlich Unschuldigen, aber auch das eigene fließen lassen zu müssen, um überhaupt das Überleben von vielen  garantieren zu können. Es wird sich zeigen, dass die scheinbar so egoistische Hélène diese Lektion längst gelernt hat. Als Jean dies begreift und er sich eingestehen muss, dass er sie liebt, liegt sie im Sterben. Paradigmatischer Roman Simone de Beauvoirs (1908-1986), der die großen Themen dessen behandelt, was man dann als Existentialismus verstand. Was ist sinnvolles und menschliches Handeln unter unsinnigen und unmenschlichen Umständen, aber nicht nur unter diesen, sondern auch im Alltag. Wie kann überhaupt gehandelt werden, ohne das Leid entsteht und wann muss ich Leid in Kauf nehmen, um noch größeres Leid zu verhindern. Das Ganze nicht als dröger Thesenroman mit abstrakten Problemen, sondern als dialogreiche tiefsinnige Erzählung vor konkretem Zeithintergrund.
 

José Saramago: Alle Namen.

Sr. José ist ein unbedeutender Amtsschreiber im streng hierarchischen Zentralen Personenstandsregister, einer monumentalen Behörde, die einerseits riesige unübersichtliche Aktenbestände verwaltet, in der andererseits jedoch alles klaren Regeln und Strukturen unterliegt. Sr. José, bislang unauffällig, frönt einer geheimen Leidenschaft: er sammelt Daten über Berühmtheiten, die er sich nachts aus der Behörde beschafft. Dieser harmlose Regelverstoß wird problematisch, als er eines Tages versehentlich das Datenblatt einer Frau mitentführt. Dieser Zufall lässt ihn nicht mehr los: er will mehr über das Schicksal dieser ihm völlig unbekannten Person erfahren, die ihm der Zufall zugespielt hat. Dafür verlässt er immer mehr seine geordneten Bahnen: er stellt mit gefälschten Dokumenten eigene Nachforschungen an, bricht schließlich sogar in das Archiv einer Schule ein. Ständig muss er die Entdeckung fürchten, auch weil er bei der Arbeit durch Nachlässigkeit und Krankheit auf- und ausfällt. Doch sein sonst so unnahbarer und autoritärer Chef benimmt sich nicht minder seltsam, zum Neid der Kollegen scheint er ganz untypisch eine Art persönlicher Fürsorge für Sr. José zu entwickeln. Dessen Suche schreitet nur mühsam voran – bis er ein trauriges Geheimnis entdeckt. Ist seine Suche damit gescheitert? Noch dazu ist ihm sein Chef auf die Schliche gekommen. Das Ende ist unerwartet. Ein bisschen Kafka, ein bisschen Borges, viel José Saramago (1922-2010) – der Roman des portugiesischen Nobelpreisträgers besticht durch Spannung, eine schöne Sprache, Menschlichkeit und großes Einfühlungsvermögen in seine Hauptfigur.   

 Hans-Ulrich Treichel: Der irdische Amor. 

Albert hat große Pläne. Doch ein Studienaufenthalt in Rom endet im Disaster – oder anders gesagt: in einem Polizeiwagen. Wieder zurück in Berlin läuft es auch mit dem Kunstgeschichtsstudium nicht in gewünschten Bahnen. Trost findet er in einer zwar ungemütlichen, auch sonst etwas seltsamen italienischen Bar um die Ecke. Deren Hauptattraktion: die wunderschöne, aber leider unnahbare Barkeeperin Elena. Nachdem er sich endlich dazu durchgerungen hat, sie vorsichtig nach einem Date zu fragen, sagt sie zu seinem Erstaunen zu. Das Rendez-Vous nimmt einen ähnlich unerwarteten, aber dann doch nicht so ganz glücklichen Verlauf. Trotzdem kommen Albert und Elena irgendwann zusammen. Und wieder entstehen große Pläne, gemeinsam ziehen sie nach Sardinien. Eine italienische Idylle sieht jedoch anders aus, der alte deutsche Traum vom Musenstudium unter südlichem Himmel nimmt für Albert – mal wieder – die übliche Wendung. Hans-Ulrich Treichel (geboren 1952) schafft es mit der ihm eigenen sanften Ironie nicht nur abseitiges Spezialwissen aus der Kunsthistorie ganz unklugscheißerisch interessant zu vermitteln, sondern ein Scheitern ohne oberflächliche Tristesse zu erzählen und damit dem ewigen Thema Italien der deutschen Literatur gekonnt ein weiteres Kapitel hinzuzufügen.                 

 
                  

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