Sonntag, 21. Oktober 2012

Endlich! Die spektakulärsten Erbfälle - Buchtipp des Monats


Endlich ist es soweit:

Endlich! Die spektakulärsten Erbfälle
ist erschienen!

Das Buch kostet 19,95 Euro, hier die Daten:
224 Seiten, ca. 25 Abbildungen, Format 14,3 x 22,3 cm, Hardcover mit Schutzumschlag
ISBN-13: 978-3-7658-1906-3

und der link zum Verlag:
http://www.bucher-verlag.de/titel-81906-endlich_die_spektakulaersten_erbfaelle_134.html

oder zu den Herren von amazon:
http://www.amazon.de/Endlich-spektakul%C3%A4rsten-Erbf%C3%A4lle-Benedikt-Grimmler/dp/3765819069/ref=wl_it_dp_o_pC_S_nC?ie=UTF8&colid=3RN7Y1H1EPGNJ&coliid=IC73GRBHJAT4C

Aus dem Inhalt:

I. Der Thron ist leer, die Kasse voll oder Der König ist tot, es lebe der König!
Es kann nur einen geben – Alexander der Große
Beruf: Kaisersohn – Commodus
Wie man seinen eigenen Nachfolger vergeblich ausbootet – Theodahad
Arm an Geist aber reich an Geld? – Kaiser Ferdinand I. von Österreich
Ein falscher Erbe? – Kaspar Hauser

II. Schrecklich unnette Familien oder Die liebe Verwandtschaft
Der Eiertanz der Familie Columbus
Geld allein macht auch nicht glücklich – Familie Wittgenstein
Die Erben des Adolf H., Diktator
Mann, Mann, Mann – Verfall einer Familie?

III. Die Kunst des Erbens oder Genie trifft Geld
Heinrich Heine starte eine Medienkampagne gegen seinen Vetter
Frau Förster und der letzte Wille zur Macht – Friedrich Nietzsche
Ich will doch nur, dass ihr mich liebt! – Rainer Werner Fassbinder
O sole mio und die Millionen – Luciano Pavarotti
Schwedische und amerikanische Erbkrimis – Stieg Larsson und Mrs Smith

IV. Geld will zu Geld oder In Gold I Trust
Reich, reicher, Fugger
Von Geldkönigen und Ölprinzen – John D. Rockefeller
Wenn der Vater mit dem Sohne – Walther Rathenau
Weide meine Lämmer – Giovanni Agnelli, König der Italiener
Eine Familie von Jägern und Sammlern – Die Dynastie Sachs
Weil ich es mir wert bin – Die Bettencourts

(c) B.Grimmler, Bucher Verlag. 


Freitag, 19. Oktober 2012

Juan Ramón Jiménez

Ich bin nicht ich 

Ich bin nicht ich.
Ich bin jener,
der an meiner Seite geht, ohne dass ich ihn erblicke,
den ich oft besuche,
und den ich oft vergesse.
Jener, der ruhig schweigt, wenn ich spreche,
der sanftmütig verzeiht, wenn ich hasse,
der umherschweift, wo ich nicht bin,
der aufrecht bleiben wird, wenn ich sterbe.  

Juan Ramón Jiménez (1881-1958),
Nobelpreis für Literatur 1956.

Sonntag, 7. Oktober 2012

Live-Ticker jetzt live!


Stefan Niggemeier hat in seiner wöchentlichen Medien-Kolumne im Spiegel (ja, schon wieder...) sich neulich noch darüber mokiert, dass seit neuestem der Live-Ticker im Online-Journalismus immer größere Verbreitung findet und dies zurecht mit einer Banalisierung gleichgesetzt.
Früher war das ein Instrument vornehmlich für Sportereignisse, sofern man keinen Zugang zu Radio oder Fernsehen hatte (oder es dort nicht übertragen wurde), irgendwann kam man auf die kuriose Idee auch Revolutions-Live-Ticker zu machen (spätestens im Arabischen Frühling trat diese Mode ein) - was mit Journalismus schon so gut wie nichts mehr zu tun hat, da man sich aufgrund des "live"-Charakters, der zusätzlich nicht erlaubt, lange Pausen (lange Texte schon gar nicht!) zu gestatten, als Lückenfüller mit Trivialitäten zu Wort melden und - besonderes Armutszeugnis - ungeprüfte Behauptungen über den Äther schicken musste.

Das ist ein grundsätzliches Problem, auf das jedoch zumeist nicht eingegangen wird (vermutlich würde es in solchen Fällen das ganze Unternehmen "live"-Ticker ad absurdum führen).
Anders absurd dagegen die gestrige Verlivetickerung der ersten "Wetten dass...?"-Sendung mit dem Moderator ohne Eigenschaften Markus Lanz... Der Nachrichtenwert dieses großartigen Ereignisses beschäftigte die online-Medien ja schon seit längerem und sicher noch einige Tage, eine freiwillige Werbung, über die sich das ZDF bestimmt freuen dürfte. Aber an wen richtet sich dieser ungemein aufschlussreiche Live-Ticker eigentlich, dem spiegel-online den obersten Nachrichtenplatz am Abend einräumte, auf den aber auch die gediegenere Süddeutsche Zeitung keinesfalls verzichten konnte? "Wetten dass...?"-Enthusiasten ohne Fernsehgerät? Die vielen Schwiegermütter, aus denen sich die Anhängerschaft Markus Lanz' zusammensetzt (und deren hohe Internetaffinität bekanntlich extrem hoch ist)?
Die TV-losen mussten also auf den Rechner ausweichen - und mit Live-Streams sind sie offenkundig nicht vertraut (oder der Computer zu lahm), weshalb sie sich auf den spannenden Ticker verlassen mussten, der ihnen sogar die Qual der Wahl auferlegte...spiegel-online und Süddeutsche waren bestimmt nicht die einzigen mit dieser hilfreichen Einrichtung...

Vielleicht gilt dieser Service aber auch einfah nur Leuten ohne Meinung, die - auch falls sie selbst die Sendung sehen können - gleichzeitig wissen möchten, was sie von der Sendung zu halten haben...     

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Schüsse auf Frauen und Kinder

Unter der Überschrift Tödliche Schüsse auf Frauen und Kinder hat der Spiegel in seiner Ausgabe30 vom 23.07.2012 im Panorama des Wissenschaftsressorts über eine Kurzmeldung über eine Studie amerikanischer Wissenschaftler berichtet, die sich - statistisch - mit den unschuldigen Opfern von Querschlägern und Abprallern (engl. ricochets) beschäftigt, die durch den Schusswaffengebrauch in den USA entstehen.

Dabei wird angemerkt, dass es pro Jahr zu etwa 30000 solcher Opfer komme, die durch abgelenkte oder verfehlte Schüsse getroffen würden, "fast ein Drittel von ihnen sind Kindern, 45 Prozent weiblich", so zitiert der Spiegel die Studie. Bei einer Bevölkerung von gut 300 Millionen Einwohnern ist das eine trotz allem sehr hohe Anzahl von Personen, die allein von dieser besonderen Art von Unfällen (dazu gehören nicht einmal diejenigen Besitzer, die beim Reinigen ihrerWaffe sich oder andere tödlich verletzen) betrofen sind. Die Erkenntnis dieser Untersuchungen wird vermutlich wie immer zu nichts führen - als Fortschritt muss man es ja bereits betrachten, wenn ein amerikanischer Präsident der Waffenindustrie und ihrer Lobby nicht durch freundliche Gesetze entgegenkommt, sondern lediglich den status quo wahrt, so dass es nicht noch schlimmer wird.

Trotzdem gibt die Meldung auf ganz andere Art und Weise zu denken. Ob dies nun eine Folge der journalistischen Aufbereitung ist oder bereits in der Studie angelegt, muss offen bleiben, doch verwundert nach gründlicherem Nachdenken die Aufteilung der Opfer in Kinder und Frauen, beziehungsweise deren gesonderte Erwähnung. Sicher, Kinder und Frauen gelten als besondere Opfer, da sie für gewöhnlich an bewaffneten Auseinandersetzungen nicht aktiv beteiligt (letztere in besonderen Berufen ausgenommen) und auch die zivilen Waffenbesitzer wohl überwiegend Männer sind.
Doch der Rückschluss, dass sie als Opfer von Querschlägern besonders "unschuldig" sind, ergibt sich daraus nicht - wie auch? Es geht hier um Unfälle. Diese geschehen, so seltsam dies klingt, nach dem Zufallsprinzip, so kommt letztlich die kaum verwunderliche Zahl von 45% zustande, also ungefähr der Hälfte der Bevölkerung, wie es eben dem statistischen Wert entspricht.
Die zufällig getroffenen Männer sind folglich nicht mehr oder weniger schuldig, es sei denn, man beruft sich auf einen völlig verqueren Sexismus. Bedauerlich ist es, dass durch den freien Waffenverkauf soviele unbeteiligte Opfer gefordert werden - aber es ist gänzlich egal, ob es sich dabei um Frauen, Kinder oder Männer handelt. Letztere sind und können nicht schuldiger sein als die anderen reinen Unfalltoten.
Das wäre so, als würde man die männlichen Verkehrstoten weniger betrauern, weil die meisten Fahrzeugingenieure (noch immer) Männer sind. Man kann mit einer falsch verstandenen Emanzipationshaltung auch in dumpfe Fallen tappen und das an und für sich zu befürwortende Anliegen ins Absurde führen - geholfen ist damit niemand.