"Das Wort, dem gewissenlosen Demagogen ausgeliefert, dem puren Taktiker, dem Opportunisten, es kann zur Todesursache für Millionen werden, (...) der politische Akzent solcher Beschwörungen und Erinnerungen, das Mahnende und Drohende, kommt aus dem Wissen, dass Politik mit Worten gemacht wird, dass es Worte sind, die den Menschen zum Gegenstand der Politik machen und ihn Geschichte erleiden lassen, Worte, die geredet, gedruckt werden, und es kommt aus dem Wissen, dass Meinungsbildung, Stimmungsmache sich immer des Wortes bedienen."
Heinrich Böll, Die Sprache als Hort der Freiheit
(Rede gehalten anlässlich der Entgegennahme des Eduard-von-der Heydt-Preises der Stadt Wuppertal 1958).
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