Dienstag, 14. August 2012

Julie Delpy spricht...

Schon vor ein paar Wochen hat Julie Delpy im KulturSpiegel ein interessantes Interview gegeben, in dem sie über ihren neuen Film - respektive ihre neuen Filme - spricht und da deutsche Journalisten gerne internationale Gäste im Sinne der Heimeligkeit nach deren Meinung zu deutschen Themen fragen, was selten zu tiefgründigen Erkenntnissen führt, überrascht Mme Delpy mit immerhin doch sehr überlegenswerten Antworten.

Ob man ihr eine tiefere Kenntnis der deutschen Verhältnisse unterstellen darf, sei - trotz des rechtsrheinischen Freundes - einmal dahingestellt, trotz Nachbarschaft ist das Wissen über l'Allemagne nicht sonderlich ausgeprägt, Schauspielerkollegin Juliette Binoche hat jüngst eine Frage nach ihren Kenntnissen eines guten zeitgenössischen ddeutschen Films so beantwortet:
"(überlegt länger) Da gab es doch einen großartigen Regisseur bei Euch, der hieß Fassbinder". Nachzulesen hier: http://suite101.de/article/interview-mit-juliette-binoche-ich-will-bescheiden-bleiben-a124199
Das spricht eindeutig für den Geschmack Juliette Binoches, aber nicht gerade für eine starke Aufmerksamkeit ihrerseits gegenüber deutscher Filmkunst und vielleicht noch viel mehr gegen diese selbst.

Doch zurück zu Julie Delpy und ihren Bemerkungen zur deutschen Politik, insbesondere zur "Herdprämie" alias Betreuungsgeld - die sie für eine artverwandte Idee von Marine le Pen hält... Das spricht sicher nicht gegen Julie Delpy, genausowenig wie ihr offenkundiges Erstaunen über die Tatsache, dass dies überhaupt bei uns diskutiert wird. Denn darüber muss schließlich jeder in Erstaunen geraten, jenseits und diesseits des Rheins - nur offenbar nicht südlich der Donau...

Als Freundin klarer Worte hält sie sich auch nicht mit ihrer Meinung über die vermeintliche Liberalität Hollywoods zurück - auch das nur zu unterschreiben:
"Es gibt viele Liberale in Hollywood, aber deren Idee von Liberalität ist nicht meine. Die halten es für liberal, Frauen zu zeigen, die ständig mit neuen Männern ins Bett steigen. Die finden "Sex and the City" liberal. Dabei geht es da nur um Frauen, die so oberflächlich wie Scheiße sind. Das ist das Gegenteil von liberal, das ist nur dämlich."

Womit sie gleich noch mal ein Cliché über sich selbst mit beiseite räumt, nämlich das der ätherischen zerbrechlichen Künstlerin.Auch diese Einordnung ist folglich oberflächlich wie Scheiße. Im Gegensatz zu ihren Antworten. Hier das komplette Interview:
http://www.spiegel.de/spiegel/kulturspiegel/d-86519335.html 

2 Kommentare:

  1. Also, das Interview ist echt gut, aber was mir echt zu hoch ist: links und rechts vom Rhein, südlich der Donau... Du musst Orstangaben verwenden, die ich verstehen kann! :)

    AntwortenLöschen
  2. Links des Rheins : La France !
    Rechts des Rheins : nicht La France !
    Südlich der Donau : Horst Seehofer.

    Gut zusammengefasst ?

    AntwortenLöschen