Sonntag, 19. August 2012

Kurt Schwitters baselt

Kurt Schwitters (1887-1948)
hat in seiner unnachahmlichen Art ein recht hübsches Gedicht auf Basel verfasst, sicher nicht der Höhepunkt deutscher Dichtkunst, aber dafür unterhaltsam und zum Tüfteln über manche Anspielungen für Baselkenner.

Basler Münster  (c) BG
Basel

Es geht ein bißchen rauf,
es geht ein bißchen runter,
dazwischen fließt der Rhein.
Grün soll das Wasser sein.
Wenns regnet stürmt und schneit,
dann ist es braun,
braun anzuschaun.
Verhältnismäßig drückend föhnt der Föhn,
es brodelt tief im Grunde,
darüber eine Stadt,
die Basels Name trägt und hat.
Dort lint es Böck,
dort beint es Hol,
es waldet grün und witzt.
Der Ritter sticht den Wurm,
am Turm.
Die Kirche aus Zement
ist Mosers hohe Zeit.
Es brennt,
wenn's brennt,
im Kleid.
Der Frauen holder Chor
lächelt dem Tor.
Mann, sieh dich vor!

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