Boris
Pasternak: Doctor Zhivago.
Es
ist seltsam, der Name Dr. Schiwago (so in der deutschen Übersetzung, uns liegt
der englische Text vor) löst heute eher Schnilf-Schnalf-di-Schnulf-Melodien aus
oder Bilder eines Liebespaares mit Pelzmützen in der verschneiten russischen
Taiga. Unzweifelhaft hat die Hollywood-Verfilmung den Roman längst überdeckt.
Der hat seinem Autor einst Ruhm und Auszeichnungen in der gesamten Welt
gebracht und viel Ärger und Demütigung in der russischen Heimat. Bekanntlich
dürfte Boris Pasternak (1890-1960) den ihm 1958 verliehenen und von ihm bereits
akzeptierten Literaturnobelpreis auf Druck der sowjetischen Regierung nicht
annehmen. Dass dem Regime der Roman nicht gefiel, wird keine*n Leser*in
überraschen. Zhivago, ein gebildeter, nebenher unter anderem Lyrik schreibender
Arzt, der in der zaristischen Armee des Ersten Weltkriegs diente, gerät in
vielerlei Hinsicht zwischen die Fronten des ausbrechenden Bürgerkriegs zwischen
Roten und Weißen – aber auch in das Dilemma seiner gleichzeitigen Liebe zu Lara
und seiner Frau. Trennungen bestimmen fortan sein Leben, Wechsel und
Unsicherheiten. Auf der schier endlosen Flucht mit dem Zug aus Moskau nach
Sibirien kommt die Familie nur in zähester Langsamkeit voran, die Lage ist oft
unklar, erstmals läuft Zhivago Gefahr, von den Sowjets aufgrund seiner
bürgerlichen Herkunft erschossen zu werden. Schließlich aber gelangt man auf
dem Land bei entfernter Verwandtschaft an. Doch die Sicherheit ist trügerisch.
Zhivago wird als Mediziner von einer roten Partisanentruppe zwangsrekrutiert. Wieder
werden seine Loyalitäten in Frage gestellt, er versorgt die Roten, tötet sogar
feindliche Soldaten, doch entflieht er schließlich und marschiert über Hunderte
Kilometer zurück. Statt der Familie trifft er jedoch in der vom Bürgerkrieg
verwüsteten, halbverlassenen Gegend Lara wieder. Und auch dieses Zusammenleben
hat keinen Bestand. Auch Lara hat mit Loyalitäten zu kämpfen – ihr Ehemann ist
ein opportunistischer Kämpfer auf Seiten der Roten, nun, wie der Deserteur
Zhivago, in Gefahr durch die Sieger, die einen zweifelhaften Mitwisser loswerden
wollen. Zhivago verliert Lara und seine Familie, die nach Frankreich ins Exil
abgeschoben wurde. Er kehrt nach Moskau zurück und führt eine kümmerliche
Existenz, er findet sich in der neuen Zeit nicht mehr zurecht, geht eine
weitere Ehe ein und stirbt durch einen Unfall, kaum noch beachtet. Es ist ein
langsames Verschwinden, das dem pessimistischen Roman Pasternaks ein Ende
setzt. Die wenig schmeichelhafte Darstellung der Roten Armee, ihrer brutalen
Kämpfer und ihrer Verbrechen, der nun gar nicht irgendeinem sozialistischen
Heldentypus entsprechende Protagonist und sein Niedergang ohne Wandlung zum
Sowjetmenschen mussten die Zensur auf den Plan rufen. 1987 wurde das Verbot in
der Sowjetunion aufgehoben, 1989 holte Pasternaks Sohn den Nobelpreis in
Stockholm doch noch ab.
Louis
Begley: Der Fall Dreyfus.
Untertitel:
Teufelsinsel, Guantánamo, Alptraum der Geschichte. Louis Begley (geboren 1933)
vereint seine beiden Berufe des Juristen und Schriftstellers hier einmal nicht
zu einem Roman, sondern zu einem historischen Bericht über den Fall des
jüdischen Hauptmannes im Generalstab Alfred Dreyfus, der 1894 als angeblicher
Spion in mehreren Prozessen dank manipulierten Beweismaterials erst zu
lebenslanger Haft auf der karibischen Teufelsinsel, später abgemildert zu
mehrjährigen Gefängnisstrafen verurteilt wurde. Er wurde nie freigesprochen,
sondern begnadigt. Der offensichtliche antisemitische und antirepublikanische
Justizskandal, in den höchste Kreise des Militärs verstrickt waren, spaltete
die Gesellschaft Frankreichs in Dreyfusards – hauptsächlich Intellektuelle –
und Antidreyfusards auf Seiten der Rechten, konservativer Katholiken und des
Militärs. Zwar ging die Republik nach zähem Ringen letztlich gestärkt aus der
Affäre hervor: der Einfluss des Militärs auf die Politik wurde zurückgedrängt,
Kirche und Staat endgültig getrennt, doch saß die Erbitterung auf beiden Seiten
tief. Viele Anti-Dreyfusards sahen ihre Ideale später im Vichy-Regime
verwirklicht. Begley bereitet den Fall akribisch und gut nachvollziehbar auf,
seine juristische Expertise kommt ihm hierbei – und uns Leser*innen – zugute.
Das zweite Kapitel, in dem er Parallelen zum Amerika der George-W.-Bush-Jahre
zieht, kann dagegen nicht sonderlich überzeugen. Zwar sind seine
Argumentationen gegen eine Legitimation von Folter, fragwürdiger Militärgerichtsverfahren,
Sondergerichtbarkeiten und Gefängnisse auf zweifelhafter rechtlicher Basis an
und für sich nur zu gerechtfertigt, die Verknüpfung mit der Dreyfus-Affäre scheint
dafür aber eher künstlich – und ist zudem gar nicht nötig. Am stärksten ist das
Buch in der Schilderung der Affäre selbst und ihrer Charaktere und Motive. Das
eingeschobene Kapitel über Guantánamo – auf das auch später gar nicht mehr
eingegangen wird – wirkt etwas verloren, das abschließende über die
literarische Verarbeitung der Affäre etwas bruchstückhaft. Trotzdem sehr
lesenswert.
Wilhelm
Hauff: Lichtenstein.
Gemeinsam
mit Ludwig Uhland, Gustav Schwab und Justinus Kerner gehörte Wilhelm Hauff
(1802-1827) zur sogenannten schwäbischen Romantik, einer spätromantischen
Richtung, die sich dem Biedermeierlichen annäherte. Hauff zitiert – bis auf
Kerner – diese „Kollegen“ recht eifrig, nur Schiller, ebenfalls ein Landsmann,
tritt ähnlich häufig auf, von den klassischen Romantikern dagegen
vielsagenderweise keiner. Es ist äußerst reizvoll, den kürzlich vorgestellten
letzten Roman von Ludwig Tieck Vittoria Accorombona (1840) mit dem Werk seines
jüngeren Zeitgenossen von 1826 zu vergleichen, schließlich gelten ja beide als
Romantiker. Zudem handelt es sich bei beiden Texten um historische Romane aus
dem 16. Jh., was aber nur eine recht lose Gemeinsamkeit ist. Interessanter ist
da schon die literarische Entwicklung, Tieck ist ein „Altmeister“, der die
gesamte Epoche durchlebt hat und nun im Alter schreibt, Hauff ist inmitten der
Romantik aufgewachsen und noch sehr jung, aber bereits literarisch äußerst
erfolgreich – als Tieck Vittoria Accorombona veröffentlicht, ist Hauff
allerdings seit 13 Jahren tot. Doch der Unterschied zwischen den beiden beträgt, was
Können und Qualität angeht, Welten. Hauffs Roman entspricht einem populäreren
und gewissermaßen naiven Verständnis von Romantik – was ihn und die
schwäbischen Kollegen, neben anderen Aspekten, über lange Zeit, anders als
Novalis, Schlegel oder eben Tieck zu Schulbuchklassikern werden ließ. „Lichtenstein“
ist die Geschichte eines jungen fränkischen Ritters, der seiner heimlichen,
aber erwiderten Liebe zum adeligen württembergischen Fräulein von Lichtenstein
wegen sich dem Schwäbischen Bund anschließt, der gerade zu einem Feldzug gegen den
württembergischen Herzog Ulrich aufbricht. Doch es stellt sich heraus, dass der
Vater des Mädchens, den der Ritter beeindrucken wollte, nicht dem Bund, sondern
treu dem Herzog anhängt. Ritter Georg wendet sich vom Bund ab, um schließlich
über einige Umwege in die Dienste des geschlagenen Herzogs überzutreten. Mit
ihm erobert er das Land – kurzzeitig – zurück und langfristig – und dauerhaft –
seine große Liebe. Nichts in dem Buch Hauffs überrascht. Wer dreißig Seiten
gelesen hat, kann sich den Rest selbst denken. Dasselbe gilt für die Figuren.
Es sind festgelegte, gleich beim ersten Auftreten mit wenigen Zügen
charakterisierte Personen, die keine Veränderung mehr erfahren. Hauff war
bekanntlich auch ein erfolgreicher Märchenautor – und die dort geltenden Prinzipien
wendet er auch hier an: unveränderliche Charaktere auf einem vorgezeichneten
Plot, der aber nur durch verschiedene Hindernisse zum Ziel führt, darunter die
üblichen Verwechslungen und Missverständnisse. Aber es hat einen Grund, warum
Märchen zu den literarischen Kurzformen zählen und keine 400 Seiten haben. Hauffs
Probleme zeigen sich mehrfach an seiner eigentlichen Hauptfigur, Herzog Ulrich.
Er ist der einzige, der zwischenzeitlich eine scheinbare Charakteränderung
erfährt (die allerdings schlechtem Einfluss zugesprochen wird, was selbst im
Text nicht plausibel ist, weil die Veränderung schon vor der Begegnung mit
seinem früheren Kanzler stattfindet). Geschuldet ist dies der historischen
Figur des Ulrich, Hauff kommt trotz allem nicht umhin, gewisse
Verhaltensweisen des Herzogs beizubehalten, um nicht vollends ungeschichtlich
zu werden. Denn seine Wahl, Herzog Ulrich als Vorbild in den Mittelpunkt seines
Romans zu stellen, ist der sicher kurioseste Fehlgriff des Romans. Hauff
versucht ausgerechnet einen der übelsten Feudalherrscher seiner Zeit quasi zu
rehabilitieren, einen, der es mit Verschwendung, Unterdrückung der eigenen
Untertanen und Willkür bis hin zu Morden und Angriffen auf die Nachbarstaaten
soweit trieb, dass er vom Kaiser abgesetzt und vertrieben wurde. Hauff aber
scheint sein lokalpatriotischer Blick völlig die geradezu subversive Ironie verstellt
zu haben, dass er einen brutalen autoritären Gewaltherrscher als Staatsoberhaupt
empfiehlt, dem absolute Treue zu gelten hat. Im Jahr 1826 eine äußerst loyale und
auf Ruhe bedachte Haltung, die sich gegen andere Strömungen wie das Junge Deutschland
richtete. Diese Monarchentreue hat naturgemäß ebenfalls dazu beigetragen, dass
Hauff aus den Schulbüchern lange nicht wegzudenken war. Jede Nebenfigur in
Tiecks Vittoria Accorombona hat mehr Tiefe, ist von undurchschaubarer
Ambivalenz, Überraschung wird bei ihm nicht suggeriert – man weiß bei Hauff
manchmal nicht, ob er seinen Protagonisten Georg oder seine Leser*innen für die
größeren Dumpfbacken hält –, sondern durch literarisches Können hergestellt.
Tieck war alt, aber seiner Zeit weit voraus. Hauff war jung, aber seiner Zeit
weit hinterher.
Guy
de Maupassant: Le Vagabond – Coco.
Man
wird Guy de Maupassant (1850-1893) sicher nicht vorwerfen können, dass er ein
allzu verklärtes Bild von seinen Mitmenschen hatte. Ob in seinen Romanen oder
seinen unzähligen Erzählungen, Maupassant hat sein begnadetes
schriftstellerisches Talent hauptsächlich dazu genutzt, um zu schildern, wie
sich die Menschen oft aus reiner Boshaftigkeit, aus Neid oder schlicht Dummheit
das Leben gegenseitig zur Hölle machen. Es gibt wahrscheinlich wenig Autor*innen
mit so einer desillusionierten Sicht auf seine Umwelt. Auch die beiden kurzen
Geschichten in diesem für den Schulunterricht gedachten Bändchen sind hierfür
beredte Beispiele. "Le Vagabond" ist Jacques Randel, ein junger Tischlergeselle
aus der Normandie, der wie viele unter der Wirtschaftskrise leidet und, um
seiner Familie nicht weiter auf der Tasche zu liegen, einem Hinweis folgt, „im
Zentrum des
Landes“ gebe es noch Arbeit. Doch Randel findet dieses verheißungsvolle Zentrum nie. Stück um Stück gibt er seine Hoffnungen auf, erst Arbeit in seinem Beruf, dann überhaupt eine Anstellung zu finden, auch Hilfsarbeiten genügen bald nicht mehr zum Überleben. Als ihn zwei Dorfpolizisten wegen Vagabundierens festnehmen, ist er fast schon heilfroh. Im Gefängnis bekäme er wenigstens Unterkunft und Essen. Doch der Bürgermeister will keine Scherereien, er verweist Randel lediglich aus dem Ort. Als dieser außerhalb an einem Bauernhaus vorbeikommt, riecht er das dort bereitstehende Mittagessen. Die Bewohner sind abwesend in der Kirche, Randel steigt durch ein Fenster ein, isst sich satt und trinkt die Vorräte leer. Durch das üppige Mahl und den Alkohol völlig überdreht, vergewaltigt er eine ihm über den Weg laufende Magd. Wieder bekommt er es mit den beiden Polizisten zu tun… „Coco“ ist ein altes Pferd auf einem Hof, das über Jahre brav seine Dienste geleistet hat, weshalb der Bauer ihm sein Gnadenbrot gönnt. Zuständig ist der junge Stallbursche, der das Tier auf die Weide zu führen und zu versorgen hat. Diese wenig glanzvolle Aufgabe jedoch ist dem Burschen ebenso zuviel wie die dummen Sprüche seiner Kumpane, wenn er mit dem alten Gaul unterwegs ist. Und so quält er das alte Pferd, erst durch Steinewerfen aus Langweile, schließlich, indem er es immer mehr vernachlässigt. Irgendwann setzt er nicht einmal mehr den Pflock auf der Weide um, so dass Coco sehenden Auges auf die saftigen unerreichbaren Gräser elendiglich verhungert und stirbt. Ein altes Pferd stirbt, niemand macht davon Aufhebens. Sonst noch Fragen zum Menschenbild Maupassants?
Landes“ gebe es noch Arbeit. Doch Randel findet dieses verheißungsvolle Zentrum nie. Stück um Stück gibt er seine Hoffnungen auf, erst Arbeit in seinem Beruf, dann überhaupt eine Anstellung zu finden, auch Hilfsarbeiten genügen bald nicht mehr zum Überleben. Als ihn zwei Dorfpolizisten wegen Vagabundierens festnehmen, ist er fast schon heilfroh. Im Gefängnis bekäme er wenigstens Unterkunft und Essen. Doch der Bürgermeister will keine Scherereien, er verweist Randel lediglich aus dem Ort. Als dieser außerhalb an einem Bauernhaus vorbeikommt, riecht er das dort bereitstehende Mittagessen. Die Bewohner sind abwesend in der Kirche, Randel steigt durch ein Fenster ein, isst sich satt und trinkt die Vorräte leer. Durch das üppige Mahl und den Alkohol völlig überdreht, vergewaltigt er eine ihm über den Weg laufende Magd. Wieder bekommt er es mit den beiden Polizisten zu tun… „Coco“ ist ein altes Pferd auf einem Hof, das über Jahre brav seine Dienste geleistet hat, weshalb der Bauer ihm sein Gnadenbrot gönnt. Zuständig ist der junge Stallbursche, der das Tier auf die Weide zu führen und zu versorgen hat. Diese wenig glanzvolle Aufgabe jedoch ist dem Burschen ebenso zuviel wie die dummen Sprüche seiner Kumpane, wenn er mit dem alten Gaul unterwegs ist. Und so quält er das alte Pferd, erst durch Steinewerfen aus Langweile, schließlich, indem er es immer mehr vernachlässigt. Irgendwann setzt er nicht einmal mehr den Pflock auf der Weide um, so dass Coco sehenden Auges auf die saftigen unerreichbaren Gräser elendiglich verhungert und stirbt. Ein altes Pferd stirbt, niemand macht davon Aufhebens. Sonst noch Fragen zum Menschenbild Maupassants?
Angelus
Silesius: Gesammelte Werke.
Als
Barockschriftsteller hat man es heutzutage schwer. Barockdramen sind dem
Theaterpublikum kaum noch zuzumuten und schon gar nicht verfilmbar. Der einzige
Barockroman, der überhaupt noch Beachtung findet, Grimmelshausens
„Simplicissimus“, ist zwar in gut sortierten Buchhandlungen sogar nicht selten
vorrätig, aber wie oft er über die Ladentheke geht und dann auch noch wirklich
gelesen wird, überlässt man lieber der Phantasie. Barocklyrik gehört zur
Pflichtlektüre im Schulunterricht, aber die immergleichen Gryphiusgedichte
werden kaum eine*n pubertierende*n Mittelstufler*in zur exzessiven weiteren
Lektüre verführen. Nun, es gibt eine bedeutende Ausnahme, in der Barockdichtung
tatsächlich noch gut vertreten ist und sogar aktiv genutzt wird: im
Kirchengesang. Nicht wenige noch heute in den Gebetbüchern beider Konfessionen
zu findene Lieder entstammen der Epoche. Und dort trifft man auch auf Texte von
Angelus Silesius (1624-1677), dem neben Friedrich Spee einzigen bedeutenden
katholischen Dichter des Barock, wobei Silesius ein Konvertit war. Und von ihm
gibt es tatsächlich ein Werk, dass noch heute seine geneigte, wenn auch
ebenfalls natürlich überschaubare Leserschaft findet: „Der cherubinische
Wandersmann“, eine Sammlung gereimter Aphorismen, das als letztes wichtiges
Zeugnis der deutschen Mystik gilt. Darin enthalten sind eher traditionelle
Lebensweisheiten oder die Wiederaufnahme früherer Gedankengänge, das
Faszinierende an Silesius‘ Mystik sind die Stellen, die an fast ketzterische
Paradoxie grenzen, wenn er Gott vom Menschen abhängig macht. Wie soviele seiner
Vorgänger und Vorgängerinnen bewegt er sich hier auf dem schmalen Grat zwischen
tiefster Einsicht und gefährlicher Häresie. Von öffentlichem Tadel seitens der
Kirche blieb Silesius, später selbst Priester, verschont, vielleicht wegen
seiner polemischen gegenreformatorischen Seite, die aus unserer Sicht nicht so
recht zum sanften kontemplativen mystischen Denker passen will. Eher schon war
es ein typisches Schicksal, dass er resigniert und zurückgezogen frühzeitig
verstarb. Die gesammelten Werke fassen im ersten Band in etwas kurioser Manier
nicht-literarische Dokumente zusammen, wobei nicht zwischen Texten von Silesius
und über ihn (Urkunden, Polemiken von Gegnern etc.) unterschieden wird. Am
seltsamsten ist vielleicht, dass man seine eigenen Vorworte aus den Werken
herausgetrennt und gleich hier veröffentlicht hat. Am Verdienst, all diese
Texte zusammengesucht zu haben, soll das natürlich nichts ändern, es ist nur
eine etwas bizarre Form der Edition. Band zwei umfasst Jugendwerke und „Die
heilige Seelenlust“, Silesius‘ eher traditionelle, aber gekonnte religiöse
Lyrik, die vielfach vertont wurde. Im dritten Band dann “Der Cherubinische
Wandersmann“ und mit der „Sinnliche[n] Beschreibung der vier letzten Dinge“,
die da wären der Tod, das Jüngste Gericht und das Paradies, ein sehr barockes
Genre als Vorbereitung auf das Sterben, wobei die ersten drei Betrachtungen an
Drastik nichts zu wünschen übrig lassen. Der Herausgeber fand diese übrigens
eher abstoßend und deutete sie als Zeichen des Verfalls von Silesius‘ geistiger
Schaffenskraft – ein etwas wohl allzusehr vom heutigen Geschmack geprägtes
Urteil, dass man keineswegs teilen braucht. Man muss sich in die Barockdichtung
hineinfinden, man muss – und wird – auch nicht alles mögen, aber ein Gewinn ist
es doch.
Helmut
Eisendle: Jenseits der Vernunft oder Gespräche über den menschlichen Verstand.
Wer
weiß, dass Helmut Eisendle (1939-2003) zu den Grazer Schriftstellern gehörte –
er war sogar gebürtiger Grazer – und dann sein Vorwort liest, der wird, nimmt
er oder sie gar noch den sperrigen Titel hinzu, sich auf ein ebenso
schwieriges, um nicht zu sagen, eher zähes Buch vorbereiten. Nun, ganz falsch
ist das nicht, wie Eisendle selbst frühzeitig ankündigt – oder warnt – weder
Handlung noch übliche Strukturen solle man von seinem Roman erwarten. So
voreingestellt wird das sehr kurze Buch dann doch überraschen. Ja, es gibt
eigentlich keine Handlung und nichts entwickelt sich, zwei Freunde führen bei viel
Getränk oder bei Spaziergängen Gespräche. Die sind erwartungsgemäß alles andere
als banal – der Titel fasst gewissermaßen den Inhalt zusammen, der vor
allem anhand des urösterreichischen Themas der Sprachkritik verhandelt wird.
Wittgenstein wird schon früh, Mauthner etwas später angeführt. Dabei
repräsentieren die beiden Protagonisten eine skeptisch-pessimistischere und
eine idealistischere Sicht der Dinge, ohne dass dies plump wirkt, wie es
Eisendle überhaupt gelingt, alles andere als trocken zu schreiben, ohne dabei
anbiedernd zu simplifizieren. Und er hat auch das richtige Gefühl dafür, dass
eine solch komplexe Konstruktion nicht breitgetreten werden kann, daher die
überschaubare Länge des Textes. Zeit für eine ironische Pointe am Ende hat er
aber allemal. Es hat etwas zugleich Beruhigendes wie auch nostalgisch
Trauriges, dass Bücher dieser Art einst in einem großen Verlag gedruckt werden
konnten. Sicher, Österreicher*innen waren damals als Autor*innen gerade sehr
gefragt, und dann schafft es Eisendle gar noch die ‚landestypischen‘ Themen Sprachkritik
und Tod zu verknüpfen, aber es war gerade dank solcher Schriftsteller eine
glückliche Zeit für die Literatur.
Thomas
Brussig: Am kürzeren Ende der Sonnenallee.
…leben
die Bewohner der Straße, die in ein sehr langes westliches und eben ein sehr
kurzes östliches
Stück erst durch die Grenzziehung, dann zusätzlich die Mauer geteilt wurde. Und dazu gehört auch Micha mit seiner Clique und der großen Schulliebe Miriam, sie alle teilen das Leben direkt an Grenzübergang und Todesstreifen. Onkel Heinz aus dem Westen kommt und schmuggelt unter, wie er meint, Lebensgefahr, allerhand ohnehin legale Produkte ein, der Abschnittsbevollmächtige versaut sich erst selbst die Karriere, lässt dies dann an den – daran tatsächlich nicht ganz unschuldigen – Jugendlichen aus und Michas Mutter verfolgt mit allerlei Mitteln ihren Plan, ihren Sohn zum Kaderstudium nach Moskau zu bringen. Den interessiert eine elitäre Kaderkarriere eher wenig, jedenfalls viel, viel weniger als Miriam, die allseits Bestaunte. Ganz chancenlos scheint er trotz einiger Blamagen nicht, auch wenn die Angebetete lieber mit Westlern knutscht. Auch dank der Verfilmung durch Leander Haußmann wurde die „Sonnenallee“ zum Publikumserfolg. Das ist verständlich und unverständlich zugleich. Das Buch – es gibt sich nicht offiziell als Roman aus – ist gut lesbar geschrieben, amüsant und lässt für manche*n wohl eigene Erinnerungen aufleben. Es enthält aber auch sprachliche Klopse, die keine Grundschullehrerin durchgehen lassen würde und die auch nicht als literarische Eigenheiten gelten können. Dazu kommt der leidliche Humor, der manchmal gelingt, manchmal überrascht, aber oft auch wiederum nicht – nichts Schlimmeres als ein flacher Treppenwitz, der ist erstens ein Paradox und zweitens kommt er leider immer wieder. Der Diskussion um die mögliche Verharmlosung des Unrechtsstaates DDR versucht Brussig am Ende selbst einen Riegel vorzuschieben mit einem Poesiealbum-Satz – „Glückliche Menschen haben ein schlechtes Gedächtnis und reiche Erfahrungen“ –, der natürlich sofort als Klappentext verwendet wurde. Gegenüber Büchern wie Thommie Bayers „Das Herz ist eine miese Gegend“ oder Sven Regeners Lehmann-Romanen kann die „Sonnenallee“ nicht mithalten, es ist eine nette Lektüre, nicht mehr, nicht weniger.
Stück erst durch die Grenzziehung, dann zusätzlich die Mauer geteilt wurde. Und dazu gehört auch Micha mit seiner Clique und der großen Schulliebe Miriam, sie alle teilen das Leben direkt an Grenzübergang und Todesstreifen. Onkel Heinz aus dem Westen kommt und schmuggelt unter, wie er meint, Lebensgefahr, allerhand ohnehin legale Produkte ein, der Abschnittsbevollmächtige versaut sich erst selbst die Karriere, lässt dies dann an den – daran tatsächlich nicht ganz unschuldigen – Jugendlichen aus und Michas Mutter verfolgt mit allerlei Mitteln ihren Plan, ihren Sohn zum Kaderstudium nach Moskau zu bringen. Den interessiert eine elitäre Kaderkarriere eher wenig, jedenfalls viel, viel weniger als Miriam, die allseits Bestaunte. Ganz chancenlos scheint er trotz einiger Blamagen nicht, auch wenn die Angebetete lieber mit Westlern knutscht. Auch dank der Verfilmung durch Leander Haußmann wurde die „Sonnenallee“ zum Publikumserfolg. Das ist verständlich und unverständlich zugleich. Das Buch – es gibt sich nicht offiziell als Roman aus – ist gut lesbar geschrieben, amüsant und lässt für manche*n wohl eigene Erinnerungen aufleben. Es enthält aber auch sprachliche Klopse, die keine Grundschullehrerin durchgehen lassen würde und die auch nicht als literarische Eigenheiten gelten können. Dazu kommt der leidliche Humor, der manchmal gelingt, manchmal überrascht, aber oft auch wiederum nicht – nichts Schlimmeres als ein flacher Treppenwitz, der ist erstens ein Paradox und zweitens kommt er leider immer wieder. Der Diskussion um die mögliche Verharmlosung des Unrechtsstaates DDR versucht Brussig am Ende selbst einen Riegel vorzuschieben mit einem Poesiealbum-Satz – „Glückliche Menschen haben ein schlechtes Gedächtnis und reiche Erfahrungen“ –, der natürlich sofort als Klappentext verwendet wurde. Gegenüber Büchern wie Thommie Bayers „Das Herz ist eine miese Gegend“ oder Sven Regeners Lehmann-Romanen kann die „Sonnenallee“ nicht mithalten, es ist eine nette Lektüre, nicht mehr, nicht weniger.
Michela
Murgia: Accabadora.
Nachkriegsjahre
auf dem Dorf in Sardinien: das Mädchen Maria, 6 Jahre alt, wird von ihrer
Mutter an die 60jährige Bonaria übergeben, einer wohlhabenden Schneiderin.
Marias Mutter ist nach dem Tod ihres Mannes alleinerziehend, und hat noch drei
weitere Töchter, sie ist froh, als Bonaria ihr das Angebot macht, das
überflüssige Anhängsel Maria bei sich aufzunehmen, dabei einem alten Brauch
folgend, der eine – offiziell nicht anerkannte – Adoption darstellt, ohne dass
die sogenannte fill‘e anima dadurch den Kontakt zu ihrer „echten“ Familie
aufzugeben braucht. Maria hat kein Problem, dieses Arrangement zu akzeptieren,
statt der Nichtbeachtung durch ihre Mutter erfährt sie nun eine zwar nicht
offen herzliche, aber liebevolle Erziehung durch Bonaria, manchmal streng, aber stets
gutmütig. Obwohl der Brauch selbst im Dorf kein Aufsehen erregt, rätseln und
spötteln die
Mitbewohner*innen doch über die Gründe der alten Frau. Maria wächst bei ihr auf, erzielt Erfolge in der Schule – worauf Bonaria immer streng achtet – und hilft gelegentlich bei ihrer Familie oder den Nachbarn mit. Von ihrer Ziehmutter erlernt sie zudem das Schneiderhandwerk. Doch Bonaria verbirgt ein Geheimnis, das Maria anfangs erahnt, dann vergisst und schließlich in katastrophaler Zuspitzung erfährt. Nachdem eines der Felder der Nachbarn durch den Anrainer mittels einer Grenzverletzung – er ließ heimlich ein Mäuerchen verschieben – verkleinert worden war, was nicht nachzuweisen ist, beschließt der impulsive Sohn, sich zu rächen. Doch sein Plan geht schief, er wird bei dem Versuch, das Anwesen des Bauern anzuzünden, von einer Gewehrkugel getroffen, ihm muss ein Bein amputiert werden. Damit kommt der Junge nicht zurecht. Er sieht ein sinnloses Dasein als Krüppel vor sich und will sein Leben beenden. Und es gibt auf Sardinien hierfür eine weitere Institution: die Accabadora, eine Frau, die schwer leidenden Sterbenden – nach eingehender vorheriger Prüfung und auf Bitten der Familie – den vorzeitigen sanften Tod bringt. Bonaria – denn niemand anders ist die Accabadora des Dorfes – folgt nach vielen Zweifeln auch dem Wunsch des Jungen, ihn heimlich zu töten. Als Maria dies durch Zufall erfährt, ist sie entsetzt. Sie packt noch in derselben Nacht ihre Koffer und verschwindet aufs Festland. Erst viel später kommt sie zurück, auf die Nachricht hin, dass Bonaria nach einem Schlaganfall hilflos dahinsiecht, und übernimmt ihre Pflege. Bonaria Zustand verschlechtert sich zusehends, doch sie stirbt nicht, sondern quält sich von Tag zu Tag. Maria steht vor einer Entscheidung. Michela Murgias (geboren 1972) Roman war ein literarischer Überraschungserfolg – und dies verdientermaßen. Er ist in seiner sanften Erzählweise sprachlich schön, seine Dorfschilderung erinnert an die großen italienischen Traditionen Carlo Levis und Ignazio Silones und die Beziehung der beiden Frauen ist mit erkennbarer Zuneigung für die Figuren gezeichnet, die sich schnell auf die Leser*innen überträgt. Ein wunderbares Buch.
Mitbewohner*innen doch über die Gründe der alten Frau. Maria wächst bei ihr auf, erzielt Erfolge in der Schule – worauf Bonaria immer streng achtet – und hilft gelegentlich bei ihrer Familie oder den Nachbarn mit. Von ihrer Ziehmutter erlernt sie zudem das Schneiderhandwerk. Doch Bonaria verbirgt ein Geheimnis, das Maria anfangs erahnt, dann vergisst und schließlich in katastrophaler Zuspitzung erfährt. Nachdem eines der Felder der Nachbarn durch den Anrainer mittels einer Grenzverletzung – er ließ heimlich ein Mäuerchen verschieben – verkleinert worden war, was nicht nachzuweisen ist, beschließt der impulsive Sohn, sich zu rächen. Doch sein Plan geht schief, er wird bei dem Versuch, das Anwesen des Bauern anzuzünden, von einer Gewehrkugel getroffen, ihm muss ein Bein amputiert werden. Damit kommt der Junge nicht zurecht. Er sieht ein sinnloses Dasein als Krüppel vor sich und will sein Leben beenden. Und es gibt auf Sardinien hierfür eine weitere Institution: die Accabadora, eine Frau, die schwer leidenden Sterbenden – nach eingehender vorheriger Prüfung und auf Bitten der Familie – den vorzeitigen sanften Tod bringt. Bonaria – denn niemand anders ist die Accabadora des Dorfes – folgt nach vielen Zweifeln auch dem Wunsch des Jungen, ihn heimlich zu töten. Als Maria dies durch Zufall erfährt, ist sie entsetzt. Sie packt noch in derselben Nacht ihre Koffer und verschwindet aufs Festland. Erst viel später kommt sie zurück, auf die Nachricht hin, dass Bonaria nach einem Schlaganfall hilflos dahinsiecht, und übernimmt ihre Pflege. Bonaria Zustand verschlechtert sich zusehends, doch sie stirbt nicht, sondern quält sich von Tag zu Tag. Maria steht vor einer Entscheidung. Michela Murgias (geboren 1972) Roman war ein literarischer Überraschungserfolg – und dies verdientermaßen. Er ist in seiner sanften Erzählweise sprachlich schön, seine Dorfschilderung erinnert an die großen italienischen Traditionen Carlo Levis und Ignazio Silones und die Beziehung der beiden Frauen ist mit erkennbarer Zuneigung für die Figuren gezeichnet, die sich schnell auf die Leser*innen überträgt. Ein wunderbares Buch.
Charles
Baudelaire: Die Blumen des Bösen.
Man
muss eigentlich nichts mehr zu Baudelaires (1821-1867) Klassiker sagen. Es ist
unzweifelhaft der bedeutendste Lyrikband der modernen Literatur, es gibt
Gedichte vor „Den Blumen des Bösen“ und es gibt Gedicht nach ihnen, selten
lässt sich ein kulturhistorischer Einschnitt so genau festlegen. Das war schon bei Erscheinen klar – auch den
Gerichten, die gegen die Veröffentlichung vorging und zwischenzeitlich das
Verbot einiger Texte erreichten. Selbst nach über 150 Jahren haben die Gedichte
nichts von ihrer Wirkung verloren – Meisterwerke wie „An eine, die
vorüberging“, „Ein Aas“ oder „Der Vampir“. Diese Ausgabe ist – wie es sich
gehört – zweisprachig, allerdings hat sie sich der Methode des linearen
Übersetzens verschrieben, das heißt, einer nicht-lyrischen, die den Inhalt
wiedergibt. Es ist naturgemäß immer ein Abwägen, welche Form man bei Lyrik
wählt, der schwierigsten Textart für Übersetzer*innen. Die gewählte Methode
hätte den Vorteil der Texttreue – und den Nachteil, dass die lyrischen Elemente
größtenteils verlorengehen –, so dass der Inhalt im Vordergrund steht und die
Form zurücktritt. Es ist allerdings, so wird man schnell feststellen, etwa wenn
man den Vergleich mit anderen zweisprachigen Ausgaben heranzieht, trotzdem ein
Vorgehen, dass den „Blumen des Bösen“ eher abträglich ist. Noch dazu ist der
eigentliche Gewinn, die Textnähe, leider nicht immer gegeben, da dann doch
immer versucht wird, besonders poetisch zu sein, wenn schon nicht in der Form,
dann eben in der Sprache. Das ist inkonsequent und so ist man noch mehr
geneigt, eine andere Ausgabe vorzuziehen. Denn lesen sollte man die „Blumen“
immer und immer wieder.
Niklas
Stiller: Der Tod und das Flugzeug.
Eine
kleine Sammlung an „Prosa, Essays, Gedichte[n]“ (so der Untertitel) von Niklas
Stiller (geboren 1947), Arzt und Schriftsteller, erschienen einst in der
legendären Rowohlt-Reihe „das neue Buch“, einer Fundgrube außergewöhnlicher,
avantgardistischer und manchmal randständiger Literatur. Die Medizin prägt auch
das Schaffen Stillers, fast ausschließlich geht es um Fragen der ärztlichen
Ethik im Alltag, über den ewigen Feind des Mediziners, den Tod – wenn er denn
ein Feind ist? – und immer dann sind Stillers Texte auch am besten. Gerahmt
werden die restlichen Beiträge von einem „Requiem für Dich“, der nüchternen
Schilderung eines Todesfalls vom Auffinden in der Wohnung, Sterben im
Krankenhaus über die Obduktion bis zur Beerdigung, verfasst in der 2. Person
Singular. Der fast wortgleiche Text, nun als „Ein Requiem“, kehrt als Abschluss
wieder – geändert hat sich nur das Pronomen und damit die Perspektive: nun ist
es die 1. Person Singular, Leser und Leser*in ‚erlebt‘ – oder eben gerade nicht
– seinen oder ihren Tod mit. Am interessantesten ist allerdings der
quasidokumentarische Text „Die Einsamkeit des Diensthabenden“, die eine
Nachtschicht in einem kleinen Krankenhaus schildert und zugleich kritisch
reflektiert. Es sind die Zustände Ende der 1970er Jahre – man wird kaum davon
ausgehen, dass sich die Nöte junger Ärzte und der anderen Diensttuenden nach
den mehrfachen neoliberalen Gesundheitsreformen verringert haben. Ein gut
lesbarer, spannender Einblick ohne den üblichen Arztkittelkitsch und
verklärende Medizinromantik.
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